Pfarrei / Geschichte der Pfarrei
Bis zur Neuordnung der katholischen Bistümer nach dem Wiener Kongress gehörte Quedlinburg kirchlicherseits zum Apostolischen Vikariat des Nordens. Als Teil der preußischen Provinz Sachsen wurde die Stadt 1812 dem Bistum Paderborn zugeordnet. Die seelsorgerische Betreuung der Gläubigen erfolgte von 1820 bis 1842 von Adersleben, zwischen 1842 und 1848 von Hedersleben aus. 1844 erfolgte die Gründung einer katholischen Privatschule, die im Jahr 1939 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. 1848 wurde ein erster Missionar wieder für Quedlinburg tätig. Der Bau der Kirche begann 1854, die Konsekration fand 1858 statt. Im gleichen Jahr wurde die eigene Pfarrei St. Mathilde in Quedlinburg errichtet. Von Quedlinburg aus wurde dann die Herz-Jesu-Pfarrei in Thale gegründet.
Seit 1973 ging die Verwaltung an das Bischöfliche Amt Magdeburg über, welches 1994 zum Bistum Magdeburg erhoben wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Mitgliederanzahl der Gemeinde durch Flüchtlinge angestiegen, so dass der Platz in der kleinen St. Mathilden-Kirche nicht mehr ausreichte. Darum hatte die Gemeinde 1954 mit dem Rat der Stadt Quedlinburg einen Vertrag zur Nutzung von St. Wiperti als Filialkirche abgeschlossen. Die Wipertikirche wird nur als Sommerkirche genutzt, weil sie nicht beheizbar ist und darum nur im Sommerhalbjahr, in etwa von Pfingsten bis Erntedank, benutzt wird.
Bereits seit den 1990er Jahren gab es enge Kontakte zur Pfarrei Herz-Jesu in Thale. Durch die damaligen Pfarrer Magnus Koschig und Wolfgang Janotta wurde der bistumsweit erste Kooperationsvertrag zwischen beiden Gemeinden geschlossen, um die bisherige Zusammenarbeit auch zu dokumentieren. So wurden Feiern und Festgottesdienste gemeinsam gefeiert und ein regelmäßiger "Pfarrertausch" eingerichtet. Mit der Übernahme der Pfarrei St. Mathilde in Quedlinburg am 1. September 2003 wurde Pfarrer Christoph Tretschok gleichzeitig auch zum Pfarradministrator der Pfarrei St. Gertrud in Hedersleben ernannt.
Im Zuge der Neugliederung der Gemeinden durch das Bistum wurde am 1. März 2006 Pfarrer Tretschok auch zum Pfarradministrator der Pfarrei „Herz-Jesu“ in Thale ernannt. Gleichzeitig wurde Pfarrer Christoph Tretschok Leiter des Gemeindeverbundes der Pfarreien „St. Mathilde“ in Quedlinburg, „St. Gertrud" in Hedersleben und „Herz-Jesu“ in Thale.
In einer nochmaligen Umstrukturierung wurde am 2. Mai 2010 dann die neue Pfarrei „St. Mathilde“ in Quedlinburg gegründet, in deren die drei ehemaligen Pfarreien Quedlinburg, Thale und Hedersleben aufgingen.